Danke für das große Interesse an unserer Ausstellung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

groß war die Resonanz auf unsere Ausstellung zum 1. Oberschopfheimer Dorffest aus dem Jahr 1999. Die Verantwortlichen des Historischen Vereins Oberschopfheim 763 e.V. bedanken sich herzlich für den unerwartet starken Besuch an den ersten beiden Adventssonntagen, dem 30. November und 7. Dezember. Offensichtlich haben wir mit dem Rückblick auf das Dreiangelfest vor 26 Jahren genau das richtige Thema getroffen – viele Besucherinnen und Besucher ließen sich durch die Bilder zu Erinnerungen und lebhaften Gesprächen über frühere Ereignisse und bekannte Gesichter anregen.

Ein besonderer Dank gilt Ortsvorsteher Michael Jäckle, Bürgermeister Erik Weide und der Gemeinde Friesenheim für die Bereitstellung der Ausstellungsräume im Obergeschoss der Arztpraxis am Dreiangel. Durch die Möglichkeit, den Aufzug zu nutzen, konnten auch Personen mit Gehbeeinträchtigungen bequem an der Ausstellung teilnehmen. Ebenso bedanken wir uns bei allen Besucherinnen und Besuchern für das große Interesse und die großzügige Unterstützung durch ihre Spenden. Die durchweg positive Rückmeldung hat uns sehr gefreut.

350 Fotos – ein Blick auf eine der längsten Baustellen der Dorfgeschichte

In der Ausstellung waren rund 350 Fotos aus dem Archiv von Hubert Röderer zu sehen. Sie dokumentierten eindrucksvoll die wohl längste und prägendste Baustelle in der Geschichte der Gemeinde Friesenheim. Nahezu das gesamte Dorf war im Jahr 1999 zur offiziellen Einweihungsfeier des neu gestalteten Dreiangel-Platzes gekommen.

Auch die Erinnerungen von Altortsvorsteher Willi Ehret fanden Platz: Er berichtete von Diskussionen im Gemeinderat, der Suche nach finanziellen Mitteln und den besonderen Herausforderungen während der Baumaßnahme. Während der historische Dreiangel neu entstand, gewährte Ehret der Lahrer Zeitung spannende Einblicke hinter die Kulissen.

Ein Dorf zwischen Gräben, Rohren und unzähligen Entscheidungen

Der Name „Dreiangel“ ruft bei vielen noch heute Bilder von aufgerissenen Straßen und tiefen Baugruben hervor. Die Fotoausstellung lässt diese prägenden Eindrücke wieder lebendig werden.

Die Maßnahme, die offiziell den Titel „Dorfbachverdolung, Bau eines Bachsammlers sowie Kanalsanierung in der Oberdorfstraße und im Laubengässle“ trug, kostete insgesamt nahezu 14 Millionen Deutsche Mark. Dank Fördermitteln von Kreis und Land konnten rund sieben Millionen Mark der Gesamtsumme gedeckelt werden. 1992 erhielt Oberschopfheim grünes Licht für das Großprojekt.

Von 1994 bis 1998 jedoch kam es zu einem Baustopp, da die erforderlichen Haushaltsmittel nicht freigegeben wurden. Für das Dorf bedeutete das: eine jahrelang zugeschüttete Baustelle. Besonders nötig war der Bau, weil das gesamte Oberflächenwasser aus dem Bereich der Oberdorfstraße ungefiltert in den Bach lief – die Wasserqualität war entsprechend schlecht. Erst ab 1998 standen wieder finanzielle Mittel zur Verfügung, sodass die Arbeiten 1999 mit dem neuen Dreiangel-Brunnen abgeschlossen werden konnten.

Ein Projekt mit Langzeitwirkung

Für Altortsvorsteher Ehret war der Dreiangel ein Projekt, das ihm nach eigenen Worten viele schlaflose Nächte bereitete. Die Abwasserrohre der Hausanschlüsse lagen zuvor nur 30 bis 40 Zentimeter unter der Erde, viele Grundstücke verfügten über eigene Klärgruben – ein Zustand, der spätestens 2004 endgültig beendet war.

Erst durch die umfassende Sanierung wurde der Weg frei für die Entwicklung des Neubaugebiets Kirchenried, das für die Zukunft des Ortes von großer Bedeutung war. Von 2002 bis 2004 wurden schließlich auch das angrenzende Laubengässle sowie ein Teil der Leutkirchstraße bis zum Bachsammler an der B3 fertiggestellt.