Der historische Verein Oberschopfheim hat bei seiner Hauptversammlung auf das Jahr zurückgeblickt und stellte seinen neuen Internetauftritt vor – zukünftig wird dort über geplante Restaurierungsmaßnahmen und Ausstellungen informiert.

Christine Bohnert-Seidel

Mit seiner Gründung vor 14 Jahren ist der historische Verein Oberschopfheim wohl einer der jüngsten Vereine überhaupt. Aber es ist auch einer der Vereine, der für die Bevölkerung die sichtbarsten Spuren hinterlässt. Viele Wegkreuze und Kleindenkmäler wurden in der Vergangenheit restauriert und instand gesetzt. 

Mit der Hauptversammlung ist die neue Homepage des Historischen Vereins Oberschopfheim erstmals online gegangen. Dank vom Vorsitzenden Willi Ehret dazu Lena Einsele. Mit ihrem Blick auf die Jugend erhofft sich der Verein künftig auch mehr Interesse von Jugendlichen an der Geschichte des Dorfes.

Wegkreuze, Wappen, Dokumente, Fotos, Objekte und Bilder liefern Erkenntnisse aus der Geschichte, die zum Verstehen und zur Interpretation – auch der Gegenwart einladen, erläutert Ehret in seinem Bericht. Geschichte lehre Zusammenhänge und Auswirkungen auf die hiesige Kultur und Lebensweise. Sich für Geschichte zu interessieren, bedeute nicht in der Vergangenheit zu leben, sondern die Gegenwart ganz bewusst im Auge zu behalten.

„ In der Liga der Geschichtswissenschaft im akademischen Sinne spiele der Historische Verein von Oberschopfheim aber nicht“, sagte Ehret und lachte. Hinten anstehen müsse Oberschopfheims Geschichte in Spannung und Erfahrbarkeit dennoch nicht. Jedes Mitglied bewege sich im Umfeld von aktuellen Lebensbereichen und widme sich seiner Aufgabe im Ehrenamt. Das Restaurierungsprogramm des Vereins beinhaltet die Sanierung von Wegkreuzen, des Klosterwappens, der Gedenktafel an der Pfarrmauer als Kleindenkmale auf gemeindeeigenen und kirchlichen Grundstücken. Die Projekte haben ein hohes Potenzial des Nachhaltigkeit, so Ehret. 

Mit der Restaurierung übertrage sich der Verein auch die Verantwortung, sich um den weiteren Erhalt der Kleindenkmale zu kümmern. „Nicht einzelne Maßnahmen oder Projekte sind für unsere Vereinsarbeit im Sinne unserer Satzung maßgebend. Wichtig ist die Gesamtheit aller bleibenden historischen Werte, die die Arbeit des Historischen Vereins prägen“, betonte der Vorsitzende bei der Hauptversammlung. In den Startlöchern stehen so die Sanierung eines Kreuzes an der Leutkirche sowie eines weiteren Gedenkkreuzes in den Weinreben. Fördermittel seien mittlerweile bei der Stiftung der Sparkasse gestellt. 

Demnächst wird ein von Hubert Röderer und Peter Ehrhardt erstellter Flyer zum Beitritt in den Historischen Verein in den Druck gehen. Auch an der Gestaltung eines neuen Ortsfamilienbuchs von Oberschopfheim arbeitet der Verein aktiv. Eine erste Foto-Ausstellung zur Dorfkernsanierung vor 26 Jahren soll im Obergeschoss der neuen Arztpraxis am ersten und zweiten Advent zu sehen sein. Weitere Ausstellungen sollen folgen. Über das Archiv mit Bruno Schaubrenner werden auch zahlreiche Bilder und Beiträge für das Ortsfamilienbuch beigesteuert. Aus seinem Fundus ist auch reiches Bildmaterial für die Homepage zu sehen. 

Ortsvorsteher Michael Jäckle dankte dem Historischen Verein für dessen unermüdlichen Einsatz um Oberschopfheims Geschichte. „Ich bin dankbar, solch einen agilen und aktiven Verein in unserer Gemeinde zu wissen.“

Gemeinschaftsausstellung ist in Planung

Komplimente für eine vorbildliche Vereinstätigkeit gab es von den beiden Vorsitzenden der Historischen Vereine in Oberweier und Schuttern. Ulrich Weschle aus Oberweier hat die Freunde des Vereins wieder zu einer Gemeinschaftsausstellung aller Historischen Vereine eingeladen. Ein Thema für die Veranstaltung stehe noch nicht fest. Emanuel Engel, Vorsitzender des Historischen Vereins Schuttern, überbrachte zwei Tafeln mit einem QR-Code. Hinterlegt sind darauf die Geschichte der Leutkirche und des historischen Wappens, das am früheren Pfarrhaus von Oberschopfheim angebracht war. Einsele wird diese Daten auf der Webseite ergänzen.